November 2005: Im laufenden Jahr wurden in mehreren europäischen Ländern Initiativen unterschiedlicher Art zum Schutz der Bevölkerung durch die Inhalation von Radon in Gebäuden unternommen. Beispielhaft seien die Schweiz und Schweden genannt.
In der Schweiz existiert bereits ein Grenzwert für Radon in Wohngebäuden von 1.000 Bq/m3. Bei Überschreitung dieses Wertes muss eine Sanierung erfolgen. Für Neubauten und Sanierungen gilt ein Richtwert von 400 Bq/m3, der nicht überschritten werden darf. Möglicherweise erfolgt eine Anpassung des Richtwertes auf 100 Bq/m3. Der Grund hierfür liegt in den Ergebnissen des Poolings europäischer und amerikanischer Studien zum Lungenkrebsrisiko durch Radon in Wohnräumen. Die zuständigen Bundesbehörden sehen Handlungsbedarf, weil die Studien bereits ab einer Radonkonzentration von 150 Bq/m3 einen signifikanten Anstieg des Lungenkrebsrisikos zeigen. Damit würde in der Schweiz derjenige Wert etabliert, der er in Deutschland im Radonschutzgesetz als "Zielwert" diskutiert wird. Mitte November wurde die Radonproblematik und die daraus resultierende Gesundheitsgefährdung durch das BAG (Bundesamt für Gesundheit) landesweit im Rahmen einer Medienpräsentation in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Zahlreiche Artikel in regionalen und überregionalen Zeitungen waren die Folge.
In Schweden wurde in der zweiten Jahreshälfte von der dortigen Regierung eine groß angelegte Aufklärungskampagne über das Lungenkrebsrisiko durch Radon in Gebäuden gestartet. Grund hierfür sind die von der schwedischen Regierung verabschiedeten Gesetzesbeschlüsse zur Radonexposition in Gebäuden. Ziel ist die Sensibilisierung der Bevölkerung bezüglich der Gesundheitsgefährdung durch die Inhalation von Radon. Den Menschen wird empfohlen, im eigenen Haus Radonmessungen durchzuführen, um die Exposition und das eigene Risiko abschätzen zu können. Gleiches gilt auch für öffentliche Gebäude. Deutlich wird darauf hingewiesen, dass Radonmessungen einfach und preiswert durchzuführen sind. Eine stark angestiegene Nachfrage nach Radonmessungen war die unmittelbare Folge dieser Kampagne.

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