September 2006: Vom 26.9. bis 29.9.2006 fand in Prag/Tschechische Republik der 8. Internationale Workshop zur Radonkartierung statt. Auf dieser regelmäßig stattfindenden Veranstaltung treffen sich Wissenschaftler auf internationaler Ebene, um neue Studien zur Frage der Radonbelastung in den verschiedenen Ländern vorzustellen. Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung waren die Bemühungen, eine einheitliche Karte zur Radongefährdung in Europa zu erstellen. Diese soll, ähnlich anderen Karten wie beispielsweise zu Naturkatastrophen, das naturräumliche Risiko darstellen, das aus der geologisch bedingten Radonverteilung im Untergrund herrührt. Darüber hinaus wurden zahlreiche Fallstudien präsentiert, die die regional unterschiedlichen Einflüsse auf die Radonkonzentration in Gebäuden herausarbeiteten. Die Beiträge von Kemski & Partner können im pdf-Format unter Links/Downloads heruntergeladen werden.
Ein besonders interessanter Beitrag von Hulka et al. aus Tschechien setzte das immer noch häufig unterschätzte Risiko durch Radon in Wohnräumen in Relation zur Strahlenbelastung durch den Reaktorunfall von Tschernobyl. Sogar für manche Fachleute überraschend ergab sich, dass selbst 1986, im Jahr des Unfalls, die effektive Dosis bei durchschnittlicher Radonbelastung etwa zehnmal höher war als die durchschnittliche zusätzliche Dosis durch die beim Unfall freigesetzten künstlichen Radionuklide.
Umso unverständlicher, dass in Deutschland immer noch keine Regelung zum Schutz der Bevölkerung vor Radon existiert.

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