Belgien
Messkampagnen und Projekte
Im Rahmen eines Übersichtsmessprogrammes in den Jahren 1995 bis 2000 wurden Messungen
in mehr als 10.000 Häusern durchgefÜhrt; die kartographische Darstellung der Ergebnisse
ist auf der Internetseite der FANC (Federal Agency for Nuclear Control) einzusehen. Der
Mittelwert der Radonmesswerte liegt bei 53 Bq/m3. Es ist eine deutliche Abhängigkeit
vom geologischen Untergrund zu beobachten. Hohe Radonkonzentrationen treten im SÜdosten
Belgiens in den Ardennen Über Gesteinen des Unterdevons auf, geringere Werte im
mittleren und nordwestlichen Landesteil mit junger Sedimentbedeckung. Detaillierte
Untersuchungen unter besonderer BerÜcksichtigung der geologischen Verhältnisse
bestätigten, dass insbesondere die kleinräumige Gesteinsausbildung, das Vorhandensein
(tektonischer) Wegsamkeiten und der Metamorphosegrad die Radonwerte im Haus stark
beeinflussen.
Mehrere Verwaltungsbezirke im sÜdöstlichen Landesteil werden demnach als radon prone areas bezeichnet, d.h. 5 % der Hausmessungen Überschreiten den EU-Referenzwert von 400 Bq/m3. Hier werden präventive Schutzmaßnahmen fÜr Neubauten und Sanierungsmaßnahmen bei bereits bestehenden Gebäuden empfohlen.
Die Radonmesswerte finden auch Eingang in lokale und regionale Radonkarten, die Gebieten unterschiedlichen "Radonrisikos" ausweisen.
Aufbauend auf dem o.g. Messprogramm werden in den Jahren 2001 bis 2005 in Gebieten hohen Radonrisikos Hausmessungen durchgefÜhrt.
Gesetzliche Regelungen
In Anlehnung an die Empfehlungen der EU existiert in Belgien ein Richtwert von 400 Bq/m3
fÜr bestehende Gebäude, der nicht Überschritten werden soll.