Zerfallsarten
Radioaktivität ist der spontane, durch äußere Einwirkungen nicht zu beeinflussende Zerfall instabiler Nuklide. Dabei wird ein Teil des Atomkernes als energiereiche Partikelstrahlung ausgesandt. Dies fÜhrt zu einer Elementumwandlung. Es können verschiedene Arten von Strahlung unterschieden werden:
Alphazerfall
   Beim Alphazerfall wird ein positiv geladenes Alphateilchen in Form eines
   Heliumkernes, bestehend aus zwei Protonen und zwei Neutronen, ausgesendet. Die
   Ordnungszahl verringert sich um zwei, die Massenzahl um vier Einheiten. Diese
   sogenannte Alphastrahlung hat an der Luft nur eine Reichweite von wenigen
   Zentimetern. Sie durchdringt beim Menschen kaum die Haut. Zur Abschirmung reicht
   deshalb schon ein Blatt Papier. Alphastrahler sind erst dann gefährlich, wenn sie
   in den Körper gelangen (z.B. mit der Atemluft oder der Nahrung) und das menschliche
   Gewebe unmittelbar bestrahlen können.
Betazerfall
   Beim Beta(-)zerfall wandelt sich ein Neutron n in ein Proton p(+) und ein
   Elektron e(-) um. Die Ordnungszahl erhöht sich dabei um eine Einheit, während die
   Massenzahl gleich bleibt. Beim Beta(+)zerfall wandelt sich ein Proton p(+) in ein
   Neutron und ein Positron e(+) um. Die Ordnungszahl nimmt um eine Einheit bei
   gleichbleibender Massenzahl ab. Dieses Elektron bzw. Positron (auch Betateilchen)
   wird mit ca. 95 % der Lichtgeschwindigkeit ausgesendet. In der Luft haben diese
   Teilchen eine mittlere Reichweite von nur wenigen Metern, im Weichteilgewebe des
   Menschen von nur einigen Millimetern.
Gammastrahlung
   Gammastrahlung entsteht als Begleiterscheinung beim Alpha- oder Betazerfall.
   Befinden sich Atomkerne noch in einem "angeregten" Zustand, so wird beim
   Übergang zu einem energieärmeren Niveau die Energiedifferenz in Form kurzwelliger
   elektromagnetischer Strahlung (Gammastrahlung) ausgesendet. Ordnungszahl und
   Massenzahl bleiben hierbei unverändert. An der Luft besitzt Gammastrahlung eine
   Reichweite von mehreren Kilometern. Sie durchdringt mÜhelos menschliches Gewebe
   und wird dort teilweise absorbiert. Zur Abschirmung bzw. zur Schwächung sind
   schwere Materialien (z.B.: Betonmauern, Bleiplatten) nötig.
        